Titel:
MV Prießnitz - Ein Spielfeld II
März-Juni 2009
Material:
Tribüne, Baumbestand, Schild, Bandenelement aus Holz
Übungspläne von verschiedenen Trainern
Größe:
Tribüne 15m x 2,70m, Bande 13m
Ort:
Installation in der Kleingartenanlage Lindener Berg, Hannover
Ausstellung:
LaubenParcours
im Rahmen der Gartenregion Hannover, 2009
Ausstellung auf Initiative und mit den Künstlern
der Ateliergemeinschaft Bettfedernfabrik
Ein Gelände mit langer Geschichte verändert sich.
Das Prießnitzgelände auf dem Lindener Berg wurde seit nahezu 100 Jahren als Ausflugsziel und Erholungsort von den Lindener Arbeiterfamilien genutzt. Sein Namensgeber war der Sohn eines Arztes, der den Gedanken der Gesunderhaltung des Körpers durch Erholung an der frischen Luft proklamierte.
Die Arbeiter kamen im 20. Jahrhundert immer mehr zu Wohlstand und suchten ihre Erholung weiter im Süden.
Der Nutzungsgedanke dieses Geländes entwickelte sich nicht mit dieser veränderten Bedürfnislage. Der Naturheilverein starb Ende der 1990er Jahre endgültig aus und das auf dem Gelände stehende Vereinsheim verfiel. Kurz vor der Ausstellungseröffnung LaubenParcours wurde das Gebäude abgerissen.
Die große Freifläche öffnete den Blick für die vor 100 Jahren angelegte Baumformation.
Mein Spielfeld markiert die Fläche, auf der sich diese Formation manifestiert.
Es wird gerahmt von einer mobilen Tribüne und einer Bande auf der gegenüberliegenden Seite. Am Horizont zwischen den Büschen blinkt die OBI Leuchtwerbung auf und bewertet die Situation zusätzlich. Innerhalb dieser gedachten Begrenzung sind die Bäume in unendlicher Langsamkeit dessen Spieler.
Was diese Spieler vielleicht innerhalb ihrer nächsten Dekade für Spielzüge tun werden, vermögen die Trainingspläne, die an die Tafel des MV Prießnitz angeschlagen sind, zu suggerieren. Ich habe die Baumformation kartiert und das Standortgefüge Trainern verschiedener Sportarten zur Beurteilung aus der Perspektive ihres Sports gegeben, ohne sie von der Sonderbarkeit ihrer Spieler in Kenntnis zu setzen.
So interpretierten die Trainer aus Fußball, Schach, Hockey, Boule, Volleyball, Handball, Orientierungslauf die Spielsituation natürlich komplett unterschiedlich. Die Passanten hatten anhand dieser Trainingspläne die Möglichkeit, die eigentlichen Akteure meiner Arbeit zu erkennen.
MV Prießnitz - Ein Spielfeld II
März-Juni 2009
Material:
Tribüne, Baumbestand, Schild, Bandenelement aus Holz
Übungspläne von verschiedenen Trainern
Größe:
Tribüne 15m x 2,70m, Bande 13m
Ort:
Installation in der Kleingartenanlage Lindener Berg, Hannover
Ausstellung:
LaubenParcours
im Rahmen der Gartenregion Hannover, 2009
Ausstellung auf Initiative und mit den Künstlern
der Ateliergemeinschaft Bettfedernfabrik
Ein Gelände mit langer Geschichte verändert sich.
Das Prießnitzgelände auf dem Lindener Berg wurde seit nahezu 100 Jahren als Ausflugsziel und Erholungsort von den Lindener Arbeiterfamilien genutzt. Sein Namensgeber war der Sohn eines Arztes, der den Gedanken der Gesunderhaltung des Körpers durch Erholung an der frischen Luft proklamierte.
Die Arbeiter kamen im 20. Jahrhundert immer mehr zu Wohlstand und suchten ihre Erholung weiter im Süden.
Der Nutzungsgedanke dieses Geländes entwickelte sich nicht mit dieser veränderten Bedürfnislage. Der Naturheilverein starb Ende der 1990er Jahre endgültig aus und das auf dem Gelände stehende Vereinsheim verfiel. Kurz vor der Ausstellungseröffnung LaubenParcours wurde das Gebäude abgerissen.
Die große Freifläche öffnete den Blick für die vor 100 Jahren angelegte Baumformation.
Mein Spielfeld markiert die Fläche, auf der sich diese Formation manifestiert.
Es wird gerahmt von einer mobilen Tribüne und einer Bande auf der gegenüberliegenden Seite. Am Horizont zwischen den Büschen blinkt die OBI Leuchtwerbung auf und bewertet die Situation zusätzlich. Innerhalb dieser gedachten Begrenzung sind die Bäume in unendlicher Langsamkeit dessen Spieler.
Was diese Spieler vielleicht innerhalb ihrer nächsten Dekade für Spielzüge tun werden, vermögen die Trainingspläne, die an die Tafel des MV Prießnitz angeschlagen sind, zu suggerieren. Ich habe die Baumformation kartiert und das Standortgefüge Trainern verschiedener Sportarten zur Beurteilung aus der Perspektive ihres Sports gegeben, ohne sie von der Sonderbarkeit ihrer Spieler in Kenntnis zu setzen.
So interpretierten die Trainer aus Fußball, Schach, Hockey, Boule, Volleyball, Handball, Orientierungslauf die Spielsituation natürlich komplett unterschiedlich. Die Passanten hatten anhand dieser Trainingspläne die Möglichkeit, die eigentlichen Akteure meiner Arbeit zu erkennen.